Einwendungen gegen den Bebauungsplanentwurf der LU

Die Ludwigsstraße ist als eine der Hauptarterien der Mainzer Innenstadt im Begriff, dem kommunalpolitischen Skalpell durch ein investorengerechtes Prestigeprojekt zum Opfer zu fallen. Die ‚im Wege stehende‘ Bebauung aus den 1960er-Jahren entlarvt aufgrund ihrer stadträumlichen Qualitäten jedoch das Bauvorhaben als Maßnahme zur Teilprivatisierung und zur optimierten Kommerzialisierung des noch vorhandenen öffentlichen Raumes.

Die Kammstruktur mit den zur Straße hin weisenden Pavillons schafft öffentliche Lebensräume im menschlichen Maßstab, deren Funktionalität bei Großveranstaltungen sowie im alltäglichen Trubel immer wieder unter Beweis gestellt wird. Die Hochschule Mainz hat in einer Semesterarbeit das Potential der Pavillons durch alternative Nutzungskonzepte herausgearbeitet. Eine daraus entstandene Bachelorthesis wurde 2018 mit dem Gutenberg-Stipendium der Stadt Mainz ausgezeichnet. Werner Durth oder auch Rainer Metzendorf brachten mehrmals die jahrelangen und intensiven Debatten während und nach dem Zweiten Weltkrieg um die Bebauung der LU öffentlich zum Ausdruck. Von höchster politischen Ebene wird nun diese jüngste Mainzer Geschichte und ihre qualitätvollen Erzeugnisse kurzsichtigen Revitalisierungsversuchen mit einem überholten Einkaufskonzept zerstört.

Durch die aktuellen Planungen des neuen Einkaufszentrums an der Ludwigsstraße ist die städtebauliche Pavillonstruktur aus den 1960er Jahren dem Untergang geweiht. Mit einer Einreichung beteiligen wir uns an der Bürgerbeteiligung (vom 15. Februar bis 12. März) zum Bauleitverfahren.

In vier Punkten fordern wir:

  • ein Bauleitverfahren für die gesamte Ludwigsstraße
  • den Erhalt der Pavillons und der öffentlichen Plätz
  • die Entwicklung eines mischgenutztes Quartier unter Einbezug der vorhandenen Bausubstanz
  • Vorgaben für einen aktiven Klimaschutz

Das vollständige Plädoyer für den Erhalt der Pavillons können Sie hier einsehen: